„Ich liebe Hunde.“
…was für eine einfache Aussage. Und eine, die ich auch vertrete. Wenn die meisten Menschen dies sagen, dann meinen sie allerdings allzu oft, dass sie es lieben, jeden Hund, den sie auf der Straße sehen, anzufassen, dass sie es lieben, mit diesem Hund zu reden, und dass sie die ungeteilte Aufmerksamkeit des Hundes wollen und BRAUCHEN – wenigstens in den wenigen Momenten, in denen es ihnen passt, und danach soll der Hund bitte wieder runterkommen und sich um seine eigenen Dinge kümmern.
Ich kann auf der Straße an den meisten Hunden vorbeigehen, ohne irgendeine Art von Interaktion auszulösen (und das tue ich auch). Und dennoch kann ich den Gemütszustand jedes Hundes, den ich sehe, innerhalb von Sekunden wahrnehmen. Ich liebe Hunde auf die Art und Weise, auf die Chirurgen Menschen lieben. Sie haben ihr Leben dem Heilen von Menschen verschrieben. Allerdings geschieht dies, indem sie bedacht, gebildet und die Notwendigkeit im Auge behalten, dass sie das Schlechte wegschneiden, damit das Gute überleben und heilen kann. Sie arbeiten und heilen nicht durch Umarmung.
Ich kann nicht an den Hunden herumschneiden, aber ich liebe diese Tierart so sehr, dass ich mein Leben ihrer mentalen Gesundheit gewidmet habe.
Dies bedeutet allerdings auch, dass ich eine gewisse Sichtweise beibehalten muss. Wenn es nach außen hin so scheint, als würde ich auf einen passiven Hund nicht eingehen, dann nimmst du mich vielleicht als „kühl“ wahr. In Wahrheit drücke ich damit aber eine tiefere Form der Zuneigung aus, als du sehen kannst. Ich habe mir den Hund angeschaut und weiß, was er denkt. Wenn er nicht an mich denkt, dann respektiere ich ihn und seinen Besitzer auch soweit, dass ich die beiden nicht störe. Und wenn er an mich denkt und mich wahrnimmt, dann zeige ich ihm eine Form von Rückmeldung. Falls seine Gedanken voller Aggression oder Angst waren, dann habe ich mein Gewicht und meine Augen unmerklich auf (dich und) den Hund gerichtet, um zu sagen: „Du musst keine Angst vor mir haben!“ und wenn er etwas Nettes gedacht hat, dann habe ich ihn spüren lassen: „Beim nächsten Mal, mein Hübscher, aber nicht jetzt!“ – es sei denn, der Moment war sowohl für den Besitzer als auch für mich günstig.
„Ich liebe Hunde.“
Ich liebe sie auch. Ein Großteil meines Lebens dreht sich um ihr Wohlergehen. Ich bin einfach nur kein Fan von „aufgedrehten“ Hunden und respektiere Ihre Signale.