Hundeerziehung - Eines Tages werden wir über die Steinzeit lachen…
Ich habe da so einen Verdacht. Und zwar denke ich, dass die Menschen sich in einigen Jahren an diese Zeiten zurückdenken werden, die damalige Hundeerziehung sehen werden und dann lachen werden.
Wenn genügend Zeit vergangen ist und sich die allgemeine Meinung und Ansicht und der soziale Druck geändert hat, dann werden wir zurückblicken und lachen, wenn wir daran denken, dass es wirklich mal eine Zeit gab, in der die Mehrheit der Ansicht war, dass man einfache universell geltenden Rechte einfach außer Kraft setzen konnte (und sollte).
Die Menschen werden darüber lachen, dass die Leute damals ein Konzept befürworteten, indem es darum ging, dass Verhalten nur durch Belohnung und mit null Unbehagen zu ändern. Sie werden lachen, wenn sie hören, dass etwas so offensichtliches und konstantes, dass das Universum uns alle lehre wollte, einfach als falsch angesehen wurde. Unwissenschaftlich. „Old school“.
Und ja, wahrscheinlich kann man die Natur auch als „Old school“ bezeichnen. Sie IST ja wirklich ziemlich alt und geändert hat sich nichts. Aber warum widersetzen wir uns nicht dem System und erschaffen ein neues, ein Wohlfühlkonzept. Ein Konzept, dass keine Natur und kein universales Gesetz und solches Zeug braucht. Ein Konzept bei dem das Tagesprogramm die Realität bestimmt. Oder, anders ausgedrückt, ein Konzept, das vorgibt, wie eine bestimmte Gruppe sein WILL, anstelle wie diese Gruppe eigentlich ist.
Und wie wollen diese Leute eigentlich sein?
Sie wollen, dass das Leben für unsere Hunde einzigartig wird. Anders und einzigartig verglichen mit uns anderen. Sie wollen sich dem System widersetzen und bestehen darauf, dass Hunde der einzigen Spezies angehören, die ein stress- und sorgenfreies Leben führen soll.
Und natürlich hört sich das für uns als Besitzer erstmal toll an. Wer würde das nicht wollen? Ich wäre sofort dabei.
Allerdings gibt es da so ein dummes kleines Problem, auch Realität genannt. – Das Ding, bei dem es um das universale Gesetz geht. Das macht einfach alles kaputt.
Und daher werden die Leute im Laufe der Zeit, wenn sich Dinge ändern, wenn wir Abstand gewinnen, über diese Zeit lachen und über die Ideen, die damals aufkamen und über die Ideen, denen wir blind nacheiferten. Sie werden dann die Wahrheit erkennen. Und sie werden uns sehen, wie wir waren, was wir alles zuließen und woran wir glaubten.
Du erschaffst Mutter Natur nicht einfach neu, nur weil sie Dir nicht passt. Und selbst wenn wir es uns anders wünschen würden, unsere Hunde sind von den universalen Gesetzen nicht ausgenommen (darum heißen sie ja auch universal!!).
Das universale Gesetz besagt folgendes: Wir alle lernen Konsequenzen kennen. Positive und negative Konsequenzen wurden von der Natur erschaffen, um uns alle zu belehren und zu führen. Um uns ein deutliches Feedback zu geben, damit wir wissen, was klappt und was eben nicht klappt. Was gut für uns ist und was vielleicht weniger gut ist. Was erstrebenswert ist und was nicht erstrebenswert ist.
Sie sind hier um uns zu helfen. Selbst wenn es unbequem wird. Ist die Natur nicht toll?
Wir können versuchen, diese Regeln zu ändern und die Wahrheit so zurecht zu biegen, damit sie uns passt. Aber wenn Hunde und ihre Halter weiterhin Probleme haben und leiden und wenn Management und sogar der Tod weiterhin regelmäßige Empfehlungen sind, weil der Tagesplan versagt hat, dann wird man in der Zukunft über uns lachen...und bitterlich weinen.