Aufmerksamkeit beim Hund will verdient sein

PatrickAllgemein2 Comments

Aufmerksamkeit beim Hund will verdient sein

In den meisten Fällen ist die Vermenschlichung des Hundes der Grund dafür, dass er Hund psychisch instabil wird. Zu viele Hundehalter werfen mit Aufmerksamkeit geradezu um sich und verweichlichen ihre Hunde viel zu sehr.

Ich bin mir absolut sicher, dass diese Art von Beziehung zwischen Hundehalter und Hund dazu führt, dass sehr viele Hunde unter Angstzuständen leiden und dies wiederum der Grund für viele Fälle von Hund-zu-Mensch und Hund-zu-Hund-Aggressionen ist.

Ich denke die größte Schuld hierbei trägt das, was in vielen Welpenschulen gelernt wird – nämlich, dass alle Welpen ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit brauchen und dass jede Form von Verhaltensauffälligkeit mit einer Belohnung und ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit behoben werden kann. Wenn man sich einmal anschaut, wie eine Hundemutter mit ihren Welpen umgeht und wie diese wiederum miteinander umgehen, dann wirst Du sehen, dass hier versucht wird, mittels Disziplin, und nicht durch überschwängliche Liebe und Aufmerksamkeit, ein Gleichgewicht zu erreichen.

Dies bedeutet keinesfalls, dass wir unserem Hund keine Liebe und Aufmerksamkeit geben sollten, dies bedeutet viel mehr, dass Aufmerksamkeit verdient sein will und nicht einfach so verschenkt werden sollte – was viele Hundebesitzer jedoch leider tun.

Für Hunde hat Aufmerksamkeit nicht den Stellenwert, den sie für uns Menschen hat und wenn ein Hund zu viel Aufmerksamkeit bekommt, dann kann ihn das sehr verwirren. Aufmerksamkeit sollte daher immer dann eingesetzt werden, wenn Du positives Verhalten Deines Hundes bekräftigen möchtest und nicht nur dann, wenn Du Dich selbst gut fühlen willst.

Manchmal sind wir Menschen in unseren eigenen emotionalen Bedürfnissen so gefangen, dass wir die instinktiven Bedürfnisse unserer Hunde hintenanstellen. Die meisten Welpenschulen beschäftigen sich überhaupt nicht damit, wie man eine gute und ausgeglichene Beziehung zu seinem Hund aufbauen kann. Dort lernt man nicht, was der Hund braucht, um zu einem ausgeglichenen Hund zu werden. Dort geht es nur darum, wie unsere Welpen uns glücklich machen können, indem wir sie mit Aufmerksamkeit überhäufen und in Watte packen.

Welpen brauchen Struktur, sie brauchen Grenzen und ja, sie brauchen auch konsequente Disziplin, damit sie zu ausgeglichenen und gut erzogenen Hunden werden können. Und diese Art von Beziehung müssen wir dann auch ein Hundeleben lang beibehalten.

Genauso verhält es sich, wenn wir einen neuen Hund aus dem Tierheim oder Ausland nach Hause bringen. Das Letzte, was dieser Hund braucht, ist überschwängliche Liebe und Aufmerksamkeit. Struktur, Grenzen und Disziplin helfen Deinem Hund, sich ganz natürlich in sein neues Umfeld einzugliedern. Hunde müssen sich innerhalb einer neuen Sozialgruppe instinktiv sicher fühlen können. Liebe und Aufmerksamkeit sind schwache Energien für einen Hund, die für ihn auf eine schwache Führungspersönlichkeit hindeuten.

Zu viel Liebe und Aufmerksamkeit führen nur dazu, dass sich der Hund noch weiter verunsichert fühlt und daher Angst aufbaut.

Dies zeigt sich dann eventuell in verschiedenen Verhaltensauffälligkeiten, wie z.B. Aggressionsverhalten welches auf Unsicherheiten basiert.

Wir müssen endlich anfangen, unsere Hunde wieder als Hunde zu sehen und anfangen zu verstehen, wie wichtig eine starke Führung und Disziplin sind. Ich bin fest davon überzeugt, dass die steigende Anzahl von Hundebissen, von aggressivem Verhalten und die steigende Zahl der Hunde, die wieder im Tierheim landen, darauf zurück zuführen ist, dass wir die instinktiven Bedürfnisse unserer Hunde nicht respektieren. Und solange wir nicht anfangen, diese Bedürfnisse zu respektieren, wird die Zahl der antisozialen und auf Unsicherheiten basierenden Verhaltensauffälligkeiten weiter dramatisch steigen.

Wir müssen endlich die Augen aufmachen, damit wir erkennen können, warum aggressives Verhalten so dramatisch zunimmt und warum dies nicht die Schuld unserer Hunde ist.

Unsere Hunde wollen uns eigentlich etwas damit sagen und wir sollten ihnen besser zuhören – bevor es zu spät ist.

Ich freue mich Deine Meinung zu diesem Thema zu hören. Hinterlasse nachfolgend Deinen Kommentar.

2 Comments on “Aufmerksamkeit beim Hund will verdient sein”

  1. Hallo, kann man diese übertriebene Aufmerksamkeit rückgängig machen? Mein Hund (aus dem Tierschutz) wird von jedem bespielt, geknuddelt usw.
    Bei Menschen die ihn ignorieren fängt Marlen an, diese in die Beine zu kneifen.
    Bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke das ich einfach nur ihre Art Aufmerksamkeit zu bekommen. Das hoffe ich zumindest sehr sehr stark. Gruß. Jutta

    1. Hallo Jutta, bringe dem Hund einfach bei sich bei Besuch oder anderen Menschen zurückzuhalten und zuerst mal bei dir zu bleieben. Das bedeutet auch das du Ihn bevor Besuch kommt an die Leine nehmen solltest. Das Lernziel ist, er ist der Beobachter und du der wo die Lage klärt. Dem Besuch mitteilen das sie den Hund ignorieren sollen. Das Kneifen ist auch oftmals eine Aufforderung das der Mensch jetzt endlich das machen soll was der Hund gerne haben möchte, da er in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht hat, dass er der Mittelpunkt der Erde ist 😉

      Lg Patrick

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